Kastration

Für und Wider

Vorab hier fließt meine Meinung und Erfahrung mit ein und es handelt sich um keinen wissenschaftlichen Text.
Für alle Kastrationen gilt: Das größte Risiko birgt die Narkose und ein Tierarzt, der wenig mit Kaninchen arbeitet.

Bedenken gesunde Tiere kastrieren zu lassen?

Dazu kann ich beim Rammler nur sagen, dass eine Kastration sicherlich auch nicht artgerecht ist, Einzelhaltung jedoch auch nicht und die macht Kaninchen im schlimmsten Fall krank. Eine unkontrollierte Vermehrung oder schwere bis tötliche Verletzungen sind aber auch nicht in unserem Sinne. Also was bleibt? Da finde ich die Kastration als beste Lösung. 

 
Bei Häsinnen wiederum ist der Eingriff um einiges größer, sodass man hier wirklich nur kastrieren sollte, wenn es gesundheitlich Probleme gibt. Zum Beispiel Komplikationen bei der Geburt, die zum Kaiserschnitt führen oder eine ständige Scheinträchtigkeit, die zur Abmagerung und Dauerstress der Häsin führt.

Rammler

Bei Rammlern unterscheidet man nach der Kastration zwischen Früh- und Spätkastrat (ich nenne es zumindest Spätkastrat). Von einem Frühkastraten sprich man, wenn die Kastration bis zur Vollendung der 12. Lebenswoche erfolgt ist, sprich vor der Geschlechtsreife. Da aber nicht jedes Widderchen genau mit 3 Monaten geschlechtsreif ist, finde ich dass da eins bis zwei Wochen hin oder her keinen Unterschied machen. Spätkastraten sind dann wiederum jene die eben schon geschlechtsreif waren oder gar als Zuchtrammler gelebt haben. 

 
Wenn man einmal die Narkose außer Acht lässt, ist der Eingriff beim Jungtier aufgrund der Größe der Hoden nicht der Rede wert. Oftmals brauchten die Frühkastraten nicht mal genäht werden. Jedoch würde ich dennoch nicht zu früh kastrieren lassen und den jungen Mann vorab beim Tierarzt vorstellen, damit er schauen kann, ob die Hoden schon gut erkennbar sind. Die können sich nämlich noch im Bauchraum verstecken. Nach einer Frühkastration kann der Zwerg übrigens gleich wieder zu seiner Partnerin gesetzt werden und muss nicht in Einzelhaft.

Ältere Tiere wiederum werden mit jeweils einem Stich genäht und der Faden muss nach 10 Tagen gezogen werden. Dies ist auch unproblematisch. Wer es sich zutraut, kann dies durchaus selber machen oder eben nochmals zum Tierarzt fahren. Bei einer Spätkastration kann der Kastrat nicht gleich zur Häsin gesetzt werden, da er die nächsten 2 Tage theoretisch immer noch Babys zeugen kann (Spermien überleben außerhalb der Hoden nur ca. 2 Tage). Jedoch muss man keinesfalls 6 Wochen warten. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, setzt man ihn erst nach dem Fädenziehen zu seinen Artgenossinnen. Bitte keinen Schreck bekommen, wenn es dennoch zu einem Deckakt kommt, dies passiert durchaus, bis sich der Kastrat an seine fehlenden Hormone gewöhnt hat oder die Häsin ihn in die Schranken weist. Der Akt trägt aber keine Früchte. Die Häsin könnte allerdings scheinschwanger werden (fängt z.B. nach 2 Wochen an ein Nest zu bauen).

Meine Zwerge hatten bisher weder Entzündungen noch gab es Kastraten, die sich die Nähe aufgebissen haben. Die ersten eins bis zwei Tage sind sie zwar meisten noch geschafft, aber stecken es recht schnell weg und benehmen sich dann wieder normal.

Häsin

Wie oben schon erwähnt, wird bei Häsinnen nicht pauschal eben mal kastriert, da der Eingriff viel aufwendiger ist, als bei Rammlern und sie auch länger brauchen um sich wieder zu erholen. Ich habe damit zum Glück keine Erfahrung gemacht.